Es gibt Statistiken die behaupten, dass es an Pfingsten immer regnet. Als es sich abzeichnete, dass dieser Pfingstsonntag eine Ausnahme werden könnte, begann Philip und Marc mit der Planung eines Pfingst-Trailrun-Events. Als Ziel wurde der Creux-du-Van ausgesucht, welchen wir von 2 Seiten mit unterschiedlich langen Tracks berennen wollten. Als die Planung mit der Möglichkeit von Mittagessen und Materialdepot, so wie 2 abwechslungsreichen Tracks gezeichnet und abgeschlossen waren, wurde die Tour auf den Trail-Maniacs Whatsapp-Chats veröffentlicht. Auf die ersten Anmeldungen musste nicht lange gewartet werden und schon bald wurde die weitere Kommunikation mit den rund 20 Teilnehmenden in einen separaten Chatroom verschoben. 

Am Event-Sonntag kamen alle Züge und Teilnehmer pünktlich in Boudry an. Startklar machen, Gepäck für das Materialdepot umpacken und letzte Umteilungen in den Gruppen machen und schon ging es los. Die Gruppe mit dem 35k Track durfte noch so als Warmup das Reisegepäck ca. 700 Meter zu dem Materialdepot tragen, während die Gruppe 20k nochmals den Zug bestieg um zu ihrem Startpunkt in Champ-du-Moulin zu gelangen.

Nach diesem kurzen Warmup ging es auf dem 35k bereits am Anfang steil hinauf zu der sagenumwobenen Ruine du Château de Rochefort. Marc, unser Trackguide, gönnte uns hier eine kurze Verschnaufpause. Bei dieser Gelegenheit liess er uns mit einem kurzen Geschichts-Input in die Welt des 13. und 14. Jahrhunderts eintauchen. Die 20k Gruppe machte sich nach ihrem Start in Champ-du-Moulin durch die wunderschöne Schlucht der Areuse auf Entdeckungstour.

Ziel war es, ein gemeinsames Mittagessen auf dem Creux-de-Van einzunehmen und dann gemeinsam wieder zurück zum Ausgangspunkt zu rennen.

Während die 35k Gruppe sich ab den Tablettes über den Grad des Les Montus in Richtung des Creux-du-Van bewegte und in das Tal hinunter sehen konnte, errannte die 20k Gruppe das Tal in seiner saftig-grünen Vegetation. Zahlreiche Brücken wurden überquert und ermöglichten so immer wieder einen überwältigenden Einblick in den Wasserlauf der Areuse. Von Osten her erreichte die 20k Gruppe das Restaurant auf dem Creux du Van und konnte am reservierten Tisch ihren Platz einnehmen. Die 35k Gruppe kam etwas später aus Norden. Vorbei an kämpfenden Steinböcken erreichte auch sie das Restaurant.

Nicht nur Powerbars gab es heute, sondern auch ein feines Fondue konnte geschlemmt werden. Als plötzlich noch frisch zubereiteter Kuchen durch den Wirt angeprisen wurde, fand auch dieser noch Platz in einigen Bäuchen. Voll gestärkt machten wir uns nun auf den Weg, und liefen alle gemeinsam Richtung Grande Ecoeurne. Kurz vor Petite Ecoeurne begegneten wir einer Gruppe von Steinböcken, welche sich durch uns eine Weile beobachten lies. Es erweckte den Eindruck, dass sich die Tiere von uns nicht gestört fühlten, da sie für unsere Selfies ruhig blieben und wir diese Gelegenheit auch nutzten um das Internet mit unseren Bildern zu füllen.

Nach einem trailig-stotzigen Abstieg, sowie einer erneuten Querung der Areuse erreichten wir den Hofladen und somit unser Materialdepot im Ferme de Trois-Rods in Boudry. Reisebereit und frisch gestärkt machten wir uns alle wieder auf die Heimreise. Zufrieden, Müde und immer noch das klacken der Hörner der kämpfenden Steinböcke im Ohr, fahren wir mit dem Zug Richtung Neuchâtel. Mit den eigenen Gedanken beschäftigt, blicken wir im Sonnenuntergang über den Lac de Neuchâtel während der Zug leicht schaukelt und uns von dieser imposanten Kulisse des Naturspektakels entfernt. Jeder in seine Richtung, nach Norden und Osten, so wie auf dem Creux du Van.

Marc Steiner